Baldeney

Stauwehr Baldeney

Stauwehr Baldeneysee I
Im Süden Essens liegt der größte der fünf Ruhrstauseen, der Baldeneysee. Der Baldeneysee war als Absetzbecken für Schwebstoffe errichtet worden, denn durch die Verbreiterung und die daraus verringerte Fließgeschwindigkeit konnte sich die Ruhr auf natürliche Weise durch Sedimentation und Abbau von Verunreinigungen durch Mikroorganismen selbst reinigen. Diese Aufgabe übernimmt der See zwar heute noch, dennoch dienen heute in erster Linie zahlreiche Kläranlagen der Gewinnung von Trinkwasser.
Nach ersten Planungen im Jahre 1927 durch den ersten Ruhrverbands-Geschäftsführer Karl Imhoff, der weitere Ruhrstauseen plante, und der Stadt Essen entstand zwischen Juli 1931 und März 1933 errichtete der Ruhrverband in Essen-Werden ein Stauwehr. Als die Baustelle im Dezember 1931 nach sieben Monaten Bauzeit bankrott war, bediente man sich ab Frühjahr 1932 bis zu 2.000 Arbeitern im Rahmen des Reichsarbeitsdienstes. So profitierte der Ruhrverband durch die Einnahme von Darlehensgeldern aus der Erwerbslosenfürsorge für den Bau. Die Arbeiter waren oft nur mit primitiven Werkzeugen ausgerüstet und verdienten zwischen 1,- und 1,80 Reichsmark, zusätzlich gab es für sie eine warme Mahlzeit am Tag.
Trotz der Verzögerungen Anfang 1932 wurde Ende Februar 1933 das Stauwehr fertig gestellt, so dass die Ruhr probeweise aufgestaut wurde. Im Mai desselben Jahres stellte man das Wasserkraftwerk im Baldeneyer Stauwehr in Dienst. Aufgrund der Machtübernahme der NSDAP im Januar 1933 gab es keine offizielle Einweihungsfeier. Der Ingenieur Karl Imhoff wurde 1934 von der NSDAP seines Amtes enthoben. (quelle: wikipedie.de)
Stauwehr Baldeneysee I

Stauwehr Baldeneysee II
Am Baldeneysee staut ein dreiteiliges Stahlwalzenwehr den Fluss 8,70 Meter auf. Das im Mai 1933 in Betrieb gegangene Laufwasser-Kraftwerk ist in das Wehr eingebaut. Insgesamt treiben zwei Kaplanturbinen die Generatoren mit einer Leistung von maximal je 5.000 kW ( = 10 MW) an. Dabei durchfließen pro Sekunde etwa 75 m³ Wasser jede Turbine. Eine dritte Pumpturbine kann je nach Bedarf 8 m³ Wasser pro Sekunde von unterhalb des Wehres zurück in den See pumpen. Gleichzeitig ist diese Maschine als zusätzliche Turbine zur Erzeugung von zusätzlichen 1000 kW Strom einsetzbar. Im Durchschnitt werden jährlich ca. 28.000.000 Kilowattstunden Strom erzeugt. Dadurch können rund 9.000 Haushalte mit sauberer, klimafreundlicher Energie versorgt werden.
Der Stauraum des Sees, der eine mittlere Tiefe von 3,14 Metern hat, umfasste ursprünglich 8,3 Millionen Kubikmeter, veränderte sich aber durch Sedimentablagerung so, dass er nach 50 Jahren Betriebszeit, trotz Bergabsenkungen, auf 6,5 Millionen Kubikmeter zurückgegangen war. Daraufhin wurde der Baldeneysee zwischen April 1983 und Mai 1984 soweit ausgebaggert, dass heute ein Stauvolumen von etwa 7,6 Millionen Kubikmeter vorhanden ist.
Nach etwa 75 Jahren Betriebszeit werden zurzeit die Schleusentore samt Antrieben und sicherheitstechnischen Komponenten erneuert, ebenso die komplette Elektro- und Automatisierungstechnik.
Stauwehr Baldeneysee II

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