Bergwerk ERIN Schacht 7

ERIN I
Das 68 Meter hohe Fördergerüst über Schacht 7 des Bergwerks Erin mit seinem weithin sichtbaren Schriftzug liegt nahe am Stadtzentrum und prägt das Stadtbild Castrop-Rauxels. Es wurde inzwischen restauriert und ist heute Wahrzeichen eines neuen Dienstleistungs- und Gewerbezentrums auf dem ehemaligen Zechengelände.

Das Gelände wurde als Park nach irischen Landschaftsbildern gestaltet und erinnert so an den Gründer des Bergwerks Erin: den Iren William Thomas Mulvany, der in den 1850er Jahren seine Heimat verließ, um im westfälischen Steinkohlenbergbau eine neue, erfolgreiche Karriere zu beginnen.
(Quelle: route-industriekultur.de)
ERIN I

ERIN II
Nachdem Mulvany in Gelsenkirchen und Wanne-Eickel bereits zwei Zechen, Hibernia und Shamrock, gegründet hatte, erwarb er 1866 umfangreiche Grubenfelder in Castrop-Rauxel und legte hier eine weitere Zeche an. Er gab ihr den Namen Erin - das keltische Wort für Irland. 1867 nahm die Zeche bereits die Förderung auf. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, hervorgerufen durch starke Wassereinbrüche in den 1870er Jahren, entwickelte sich das Unternehmen erfolgreich.

Das Fördergerüst über Schacht 7, das als einziges Überbleibsel auf dem Gründungsstandort erhalten blieb, ist noch jung und stammt aus den 1950er Jahren. Die Zeche hatte den Krieg weitgehend unbeschadet überstanden und um die starke Nachfrage nach Kohle in den Nachkriegsjahren zu nutzen, wurde Erin weiter ausgebaut: 1948 wurde Schacht 6 zur Bewetterung und 1953 Schacht 7 in Betrieb genommen. Durch ihn gelangte ab 1963 die gesamte Erin-Förderung ans Tageslicht. Nach der Stilllegung am 23.12.1983 wurde das Zechengelände ab 1985 in einen Gewerbepark umgestaltet.
(Quelle: route-industriekultur.de)

ERIN II

ERIN III
Eng verbunden mit der Geschichte des Ruhrgebiets und insbesondere mit der Geschichte der Zeche Erin ist der irische Unternehmer William Thomas Mulvany (1806-1885).

Mulvany wird in der Nähe von Dublin geboren. Nach einer überaus erfolgreichen Karriere bei der irischen Kanalbaugesellschaft sieht er 1852 die Möglichkeit, sich im aufstrebenden Ruhrgebiet als selbständiger Unternehmer zu betätigen. Mulvany, eine schillernde Persönlichkeit im Ruhrgebiet der Gründerzeit, gibt seinen Zechen Namen, die seine Liebe zum irischen Vaterland widerspiegeln. 1854 gründet er in Buer die "Bergwerksgesellschaft Hibernia AG", der er den lateinischen Namen seiner Heimat gibt. 1855 wird mit dem Abteufen des Schachtes begonnen. Die ungewöhnlich kurze Teufzeit ist durch die Abstützung der Schachtwände mit den neu erfundenen Tübbing-Ringen möglich, mit deren Hilfe auch unter schwierigen geologischern Bedingungen Schächte niedergebracht werden können. Bereits im Jahr 1856 wird auch der erste Schacht seiner Zeche "Shamrock" in Wanne-Eickel niedergebracht, die er nach dem Symbol Irlands benennt, dem Kleeblatt.
ERIN III

ERIN IV
Um das dreiblättrige Kleeblatt seiner Bergwerke zu vervollständigen, erwirbt Mulvany zwischen 1858 und 1866 umfangreiche Bergfelder, die er 1867 in der Zeche "Erin" zusammenführt. Der Name geht auf die gälische Bezeichnung für die "Grüne Insel" zurück. Die allgemeine Wirtschaftskrise, die 1873 dem Boom nach dem gewonnenen Krieg 1870/71 folgt, sowie Probleme auf "Erin" bringen die Muttergesellschaft "Hibernia" in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Zudem gibt es eine stark nationalistische Tendenz unter den deutschen Unternehmern, die ausländisches Kapital aus dem Ruhrgebiet verdrängen wollen. So wird schließlich auch die "Hibernia", und mit ihr die Zeche "Erin", an die "Gelsenkirchener Bergwerks AG" (GBAG) verkauft, die in der Folge zum größten Bergwerkskonzern des Ruhrreviers wird.

Nach dem Rückzug aus der Hibernia AG wendet sich Mulvany der Verkehrs- und Wirtschaftspolitik zu. Er wird 1871 Vorsitzender des "Vereins zur Wahrung der Interessen rheinischer und westfälischer Unternehmer im Rheinland und Westfalen", den der Reichskanzler Bismarck immer nur den "Langnamverein" nennt. Wichtige Zielsetzung des Vereins ist die Einführung von Schutzzöllen gegen billige Roheisenimporte.

Mulvany stirbt 1885 hoch geehrt in Düsseldorf. (Quelle: route-industriekultur.de)
ERIN IV

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