Kokerei Zollverein I

Kokerei Zollverein I
Die Kokerei Zollverein galt lange als die modernste Kokerei Europas, in der täglich 10.000 Tonnen Kohle in 192 Koksöfen zu Koks veredelt wurden. 1958 im Stil der Moderne gebaut, gehörte sie einst zu den größten Anlagen ihrer Art.
Die architektonische Gestaltung der neuen Kokerei übernahm der Architekt Fritz Schupp, der schon 1928 mit Zollverein Schacht XII ein Meisterstück der Industriearchitektur entworfen hatte. Mit seiner über 40jährigen Erfahrung konnte er Form und Funktion der Kokerei zu einer beeindruckenden Einheit verbinden.

“Wir müssen erkennen, daß die Industrie mit ihren gewaltigen Bauten nicht mehr ein störendes Glied in unserem Stadtbild und in der Landschaft ist, sondern ein Symbol der Arbeit, ein Denkmal der Stadt, das jeder Bürger mit wenigstens ebenso großem Stolz dem Fremden zeigen soll, wie seine öffentlichen Gebäude.” (Fritz Schupp, 1930)

Allein der Batteriekomplex hat eine Länge von mehr als 600 Metern. Aufgrund der Stahlkrise und der damit fallenden Koksnachfrage wurde die Kokerei am 30. Juni 1993 stillgelegt. Danach gab es Pläne zum Verkauf der Anlage nach China. Als die langwierigen Verhandlungen scheiterten, sollte die Kokerei abgerissen werden. Dass es nicht dazu kam, ist im Wesentlichen ein Verdienst der Internationalen Bauausstellung IBA Emscher Park. Sie bezog die Industrieanlage in ihre Konzepte zum Strukturwandel ein und initiierte den Umbau der Kohlenmischanlage zu einem spektakulären Ausstellungsgebäude.

Der Erhalt der industriellen Kulturlandschaft Zollverein als ein Gesamtensemble aus Zeche und Kokerei führte schließlich im Jahre 2001 zur Eintragung der Zeche Zollverein Schacht XII und Schacht 1/2/8 sowie der Kokerei Zollverein in die Welterbeliste der UNESCO.

Nachts beginnt die Kokerei zu leuchten - durch eine künstlerische Lichtinszenierung der aus Schottland und England stammenden "Lichtarchitekten" Jonathan Speirs und Mark Major.

Kokerei Zollverein

Sonnenrad Zollverein I
Im Rahmen der IBA Emscher Park wurde 1999 das Sonnenrad als Symbol für das neue Zeitalter der regenerativen Energien auf der Kokerei Zollverein installiert und in Betrieb genommen. Dieses nabenlose Riesenrad mit vierzehn Kabinen für je sechs Personen, gestattet einen Einblick in die ehemaligen Koksöfen.
Dass die Koksöfen einst bei über 1.000 Grad Celsius betrieben wurden, kann man sich kaum vorstellen, wenn man mit dem nabenlosen Riesenrad durch die Öfen fährt und tief unten die Kühle spürt.

Sonnenrad Zollverein

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